Geschichte und Entwicklung


Das IPTS wurde 1992 von Gisela Perren-Klingler gegründet. In diesem Jahr wurde einerseits das schweizerische Opferhilfegesetz (OHG) vom Paralment verabschiedet und andererseits kam eine grosse Anzahl von Flüchtlingen aus dem Balkan und aus Ruanda in die Schweiz. Zum ersten Mal wurde eine breite Öffentlichkeit der schwerwiegenden psycho-sozialen Folgen von Gewalt, Verfolgung, Folter und Krieg gewahr. Mit Hilfe des IPTS konstituierten sich verschiedene pluriprofessionelle und multikulturelle Teams u.a. im HCUG (Hôpital Cantonal Universitaire de Genève) und in den Asylorganisationen der Stadt Zürich und begannen, sich aktiv in der psycho-sozialen Betreuung dieser Gewalt-Flüchtlinge zu engagieren.

So entstand auch ein Netz von in der Praxis niedergelassenen Psychotherapeuten, die spezialisiert sind in der Behandlung von Überlebenden traumatischer Ereignisse aus verschiedenen Kulturen.

Zur gleichen Zeit begann das IPTS, Peers, Fachkräfte aus anderen Berufsgruppen in unterschiedlichen sofortigen Interventionen nach Gewaltexposition, wie Stressmanagement, Krisenintervention, CARE, Begleitung, Defusing, Demobilisierung sowie in psychologischem Debriefing auszubilden.

Von 1992 bis heute hat das IPTS in verschiedenen Schweizer Kantonen Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, der Ambulanzdienste, sowie Vertreter der Kirchen und vieler andere interessierter Kreise in Techniken frühzeitiger psycho-sozialer Interventionen ausgebildet.. Ausserdem sind Fort- und Weiterbildungen für medizinische, psychosoziale sowie psychotherapeutische Berufe im Bereich Trauma und Traumaintervention durchgeführt worden.

Im IPTS sind sowohl Fachkräfte als auch Peers verschiedener Berufe aus ungefähr 10 Kulturen und Muttersprachen als auch traumaspezifisch-trainierte Übersetzer zusammengeschlossen.

Antennen des IPTS haben sich auch im Europäischen Ausland, Deutschland, Österreich, Spanien, Italien und Frankreich gebildet, ebenso wie im südlichen Teil Lateinamerikas, Argentinien und Uruguay und in Südafrika und Pakistan. Die Nachhaltigkeit kann aber nur da garantiert werden, wo regelmässige Kontakte von Ausbildnern und Ausgebildeten mit der Schweiz stattfinden, was hauptsächlich mit den Vertretern aus Europa und Lateinamerika geschieht.

Viele Berufsgruppen sind in diesen Ausbildungen vertreten: Rettungspersonal, Mediziner, Gesundheitsberufe, Psychologen, Pädagogen, Theologen, Sozialarbeiter, Flüchtlingsbetreuer, Armee, Sicherheitsdienste, Strafvollzug, Feuerwehr, Flugrettung, Flug/ Bahnpersonal, öffentlicher Verkehr, Vertreter von Banken, Strafvollzug usw.

Das Ziel der Ausbildung ist, den Kursabsolventen ein seriöses Grundlagenwissen, Techniken und innere Sicherheit und Zuversicht zu geben, um mit Menschen, die vor Kurzem ein traumatogenes Ereignis erlebt haben, zu arbeiten und sie zu begleiten und ihre persönlichen und systemischen Ressourcen zu mobilisieren.. Qualitätskontrolle, Engagement, sich weiter fortzubilden, Vernetzung und Nachziehen von neuen Peers soll im Prinzip von den Betroffenen selber angepackt werden, das IPTS möchte sich hauptsächlich nach entstehenden Bedürfnissen an der Basis richten. Das IPTS versteht sich eher als auf Bedürfnisse eingehend, als als Anbieter von Weiterbildung, die am Bürotisch entstanden ist.